Der südwestlichste Punkt Europas beherbergt nicht nur einige tausende Kilometer wunderschöne, geschichtsträchtige Küste, schroffe Klippen und üppige, grüne Hügel, sondern ist auch das Zuhause unzähliger weltklasse Surfspots. Im folgenden Artikel werde ich alle Informationen teilen, die du brauchst um dich gut vorbereitet in die Wellen stürzen zu können – Surfen an der Algarve, los geht’s!
Zuallererst ist zu sagen, dass ein Auto von großem Vorteil ist, da sich die Fortbewegung mit Bussen als ziemlich umständlich gestaltet und viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Kosten für das Mieten eines Autos sind in Portugal auch wirklich sehr überschaubar.
Bist du noch auf der Suche nach einem entsprechenden Mietwagen, kannst du hier einmal unverbindlich die für dich kostengünstigste Option checken:
Solltest du am Campen an sich Interesse haben, kannst du auch Camper mieten und sparst dir die lange und kostenintensive Fahrt. So bist du völlig unabhängig und kannst stehen bleiben, wo es dir am meisten beliebt, die Wellen am besten sind und auch nochmal für ein paar Wellen zum Sonnenuntergang ins Wasser springen. Wenn man einen guten Deal bekommt, sind Camper darüber hinaus oft nicht wesentlich teurer als Hostel und Mietwagen zusammen. Mehr zu den Unterkünften an der Algarve jedoch später!
Die Algarve startet ungefähr Höhe Aljezur, was an Portugals Westküste gelegen ist und endet an der spanischen Grenze. Somit ist dieser Bereich der südlichste Zipfel Portugals. Das Surfen hier ist meist unkompliziert, da die Wellen nah an der Küste brechen und der Untergrund ist zum Großteil sandig, wodurch das Verletzungsrisiko minimiert wird.
In unserer Zeit an der Algarve haben wir einige hartgesottene Surfer getroffen, die nahezu alle Surfspots an der Algarve täglich abfahren und den Tag dort verbringen, wo die für sie besten Wellen hereinrollen. Was ich damit vor allem sagen möchte: Alle Surfspots an der Algarve die ich im folgenden beschreibe sind wenige Autominuten voneinander gelegen.
Surfen in Sagres & Umgebung
Die Gegend um Sagres hat mir persönlich während des Surfens an der Algarve unglaublich gut gefallen. Neben einer Vielzahl von Spots, haben wir hier gut gegessen und einfach die Seele baumeln lassen. Die Suche nach dem perfekten Spot zum Campen hat sich gelohnt. Wenn man sich für einen Campertrip entscheidet, wacht man hier in malerischer Natur auf. Der morgendliche Kaffee wurde für uns deutlich mehr als nur Morgenroutine, vielmehr ein Ritual auf welches wir uns bereits am Vorabend gefreut haben.
In unserer Zeit (Anfang April) blies ein ziemlich starker Nordwind (der Nortada), was fürs Surfen an der Algarve bekanntlich schlecht ist. Das tolle an der Gegend ist, dass je nach Bedingungen wie Wind und Swellrichtung, immer andere Surfspots ihre Vorzüge haben. Dies ist der Grund warum es oftmals Sinn macht, einige Spots am Morgen abzufahren und zu schauen welcher am besten läuft. Unserer Erfahrung nach kann man den oft guten Vorhersagen von Magicseaweed hier wenig Glauben schenken.
Surfspots in Sagres
In Portugal fühlt man sich irgendwie immer wie auf einer Insel. Man scheint umgeben von Wasser! Wahrscheinlich einer der Gründe, warum wir dieses Land in den letzten Jahren so in unser Herz geschlossen haben. Auf geht’s in den Süden!
Sagres (Tonel)
Wir haben Tonel nicht laufen sehn, aber soll, bei knackigem Südswell ziemlich gut laufen. Oft sollen die sehr hohl brechenden Wellen zum Close-out tendieren, wie wir von einem Freund gehört haben, der häufig Tonel gesurft ist.
Beliche
In unserer Zeit an der Algarve hat der Nordwind heftig geblasen. Dieser machte die meisten Wellen unsurfbar, während Beliche (1.5km nordwestlich vom Stadtzentrum) relativ geschützt war und das Surfen hier Spaß gemacht hat. Ein Spot, der auch bei kleinen Swells und eben dem Nordwind, der häufig aufkommt, immernoch funktioniert. Die A-Frame Wellen, die in Beliche brechen, tun dies oft schnell und relativ hohl. Für Anfänger ist Beliche, auch wegen der teils starken Strömung, nicht die allerbeste Wahl. Bodyboarder kommen hier im Übrigen ebenso voll auf ihre Kosten!
Weiterer Surfspot an Portugals Südküste
Im Folgenden werde ich einen weiteren Hauptspot rund um Sagres beschreiben. Generell ist aber zu sagen, dass die/der Suchende oft belohnt wird. Somit macht es oft Sinn, ein paar Spots zu checken. Genau so haben wir es auch gemacht.
Zavial
Ein paar Kilometer nordöstlich von Sagres findest du diesen wunderschönen Strand, der ein paar weltklasse Wellen hervorbringen kann. Bei großem West- oder Südswell lohnt es sich, hier auf jeden Fall einmal vorbeizuschauen. Die Wellen brechen auch hier relativ schnell und hohl und der Spot kann bei guten Bedingungen relativ ‚crowded‘ werden. Da hier einige Locals unterwegs sind, können wir nur raten: Halte dich bitte an Regeln im Wasser und sorge so für ein angenehmes Klima in den Wellen.
Ganz am Ende des Artikels, findest du einen Hinweis auf unseren Geheimtipp in puncto Surfspot in der Gegend! Also – weiterlesen lohnt sich!
Surfen an Portugals Westküste
Und weiter gehts! Von der wunderschönen Südküste nun an eine Juwelen an der Westküste! Damit du dich schneller orientieren kannst, habe ich die Spots von Süden nach Norden sortiert.
Cordoama
Cordoama ist traumhaft! Der Nordwind, der auch hier leider Gottes die Wellen zerstörte, hatte in Cordoama seine Vorzüge. Paraglider stürzten sich von den grünen Klippen und nutzen die Thermik, um einige Zeit in der Luft zu schweben. Die Wellen hier brechen in klassischem A-Frame und das normalerweise ziemlich konstant. Hier kommen Surfer der verschiedensten Skill-Levels auf ihre Kosten.
Amado
The place to be nicht nur für Surfanfänger, sondern auch für Reisende, die sich einen morgendlichen Kaffee oder ein Bierchen zum Sonnenuntergang zu Gemüte führen möchten! Die Sonne sinkt hier gerade in den Ozean, was die Bucht in ein unglaublich schönes Licht verwandelt und die imposanten roten Felsen erstrahlen lässt.
Neben Surfanfängern finden hier allerdings auch fortgeschrittene Surfer surfbare Wellen.
Surfen rund um Aljezur
Mitten in einem Nationalpark befindet sich die Region um Aljezur. Wie Peniche und Sagres, ein weiteres Surfmekka in Portugal! Hier unsere drei Lieblings-Surfstrände in der Umgebung.
Arrifana
In Arrifana habe ich vor einigen Jahren meine so ziemlich ersten Surfversuche gewagt, nachdem ich unwissentlich in viel zu heftigen Wellen in Bali unterwegs war. Ich machte hier also auch die ersten Fortschritte. Umso schöner war es noch einmal zurück zu kommen!
Die Bucht ist von riesigen Klippen umsäumt und lassen Arrifana’s langen Sandstrand erwachen. Der wahrscheinlich bekannteste Surfspot an der Algarve ist dank der hohen Klippen von Nordwind geschützt, was nicht allzu häufig an der Algarve zu finden ist.
Ein paar Autominuten weiter findest du übrigens die Spots Monte Clérigo und Amoreira.
Monte Clérigo
Ein wunderschöner Strand, gelegen im Tal zwischen zwei Bergen. Teile des Örtchen hangeln sich malerisch dem einen der beiden Berge entlang. Den anderen führt eine Straße hinauf. Den Spot habe ich immer vergleichsweise leer erlebt und läuft in der Regel ganz gut. Hier sind auf dem sandigen Boden ab und an Steine zu finden, die vor allem bei Ebbe flach unter der Wasseroberfläche liegen. Daher: Achtung! Die vorhandene Strömung macht den Strand nicht allzu beliebt bei Anfängern.
Amoreira
Wenn man am Strand Amoreira steht, wird man daran erinnert, dass man sich inmitten eines Nationalparks befindet! Ein einfach traumhafter Strand mit einem relativ leerem Lineup! Der Spot, oder besser gesagt seine Sandbänke machen allerdings oft nicht was sie sollen. Kann aber wirklich schön sein, also sollte man sich den Spot ab und zu mal anschauen!
Surfen an der Algarve – Surfcamps in Sagres
Solltest du auf der Suche nach einem Surfcamp in Sagres sein, wirst du fast überhäuft. Ich würde dir raten, ein bisschen zu schauen, nach was genau du suchst. Manche bevorzugen ein ruhiges Hostel, wo man früh schlafen kann um am nächsten Morgen nahezu der/die erste im Wasser zu sein – andere trinken gerne ein paar Bier, um ihre Wellen zu begießen. Beides völlig legitim und spaßig! Schau dich also einfach ein bisschen um und du wirst sicher das perfekte Surfcamp in Sagres finden.
Das ein oder andere mal haben wir von diesem Surfcamp* gehört, dass Leute die wir getroffen haben es da gemocht haben. Schau einfach mal rein und überlege, was dir gefällt.
Unterkünfte in Sagres und Umgebung
Ebenso wie Surfcamps findet man zum Surfen an der Algarve einige verschiedene Unterkünfte hier in der Ecke. Solltest du also auf der Suche nach eine Bleibe sein, schau dich hier* doch einmal um! Wir haben vor zwei Jahren das Campen für uns entdeckt, aus welchem Grund wir keine Unterkunft benötigten, sondern unsere immer und überall dabei hatten.
Campingplätze findet man genügend, wobei das ‚Orbitur‘ am stärksten vertreten ist. Alle Campingplätze an denen wir genächtigt haben, waren völlig ok und sauber. Die einen haben uns mehr gefallen als die anderen, aber wir haben uns in keinem unwohl gefühlt. Solltest du keinen Camper besitzen, aber ebenso gern mal unabhängig von jeglichen Unterkünften sein, können wir die Firma Portugal by Van** wärmstens empfehlen – wir sind nun schon 3x mit ihnen durch Portugal unterwegs gewesen.
Wildcampen ist offiziell nicht erlaubt in Portugal, wird jedoch geduldet. Solltest du dich dafür entscheiden, einfach mal eine Nacht am Strand stehen zu bleiben, hinterlasse bitte keinen Müll und respektiere die Natur und die Einheimischen von Ort. Da dies oft weniger beherzt wird, reagieren viele Locals – oft zu recht – allergisch auf Wildcamper. Am besten ist es daher immer, Teil der Lösung zu sein, nicht des Problems.
Essen in Sagres
Essen in Portugal ist meist fleisch- oder fischlastig und oft wahnsinnig gut. In den folgenden zwei Restaurants haben wir uns ziemlich gut die Bäuche vollgeschlagen.
Mar a vista
Frischfang aus der Algarve! Solltest du also Fisch mögen, kommst du hier voll auf deine Kosten! Neben Meeresfrüchten serviert das Restaurant ebenfalls exzellente Fischfilets, die auf der Zunge nur so zergehen.
Three Little Birds
Auf der Website des Restaurants heißt es „Homemade Soulfood“ und genau das kommt hier auf den Tisch. Fleischfans sollten wohl die Rippchen probieren, denn die Betreiber behaupten selbstbewusst von sich, dass es die besten sein werden, die du je gegessen hast.
Das Gute am Surfen ist – es verbrennt viele Kalorien. Somit hat man fast immer Appetit. Den kann man an der Algarve super stillen! Essen ist definitiv eine Sache, die wir hier so ziemlich genossen haben.
Unternehmungen an der Algarve
Neben Wellen gibts an der Algarve noch einiges zu entdecken. So werden „laydays“, Tagen an denen man nicht Surfen kann, auch alles andere als langweilig. Unsere Ideen:
In und um Lagos findest du beispielsweise tolle Buchen, die man besuchen kann. Solltest du im Spätsommer reisen, kannst du vielleicht sogar in den sonst relativ kühlen Atlantik springen. Wir sind an einem Tag einfach eine Handvoll Strände abgefahren, haben uns Mittagessen auf einem Parkplatz zubereitet und die Sonne mit einem Espresso genossen. An vielen dieser Buchten kannst du mit kleinen Booten rausfahren und Portugal von einer wieder anderen Perspektive kennenlernen.
Im Südwesten des Landes ist das Monchique Gebirge gelegen, was sich für einen Tagestrip oder ein paar Tage anbietet. Hier kannst du ausgedehnte Spaziergänge und die Ruhe in der Natur genießen.
Klar, kann man an der schönen Algarve noch vieles mehr machen, aber das Wichtigste ist: Mach dir keinen Stress viel sehen zu wollen, sondern genieß das langsame Leben, schau dir viele Sonnenuntergänge an und iss gut!
Hach, Portugal! Ich hoffe wir konnten mit diesem Artikel ein wenig Lust aufs Surfen an der Algarve verbreiten und die ein oder andere offene Frage klären.
P.S.: Wenn du an unserem Geheimtipp im puncto Surfspot interessiert bist, schreib uns gerne eine Nachricht auf Instagram.
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