Vor fünf Jahren traf ich einen Kerl in Doha beim Zwischenstopp meiner Reise. Wir kamen ins Gespräch und erfuhren die darauf folgenden 6 Stunden doch so einiges voneinander. Das besondere an ihm: Er lebt den Traum, von dem andere in der Tat nur träumen. Er reist um die Welt, um seiner Leidenschaft nachzugehen. Um zu surfen.
Nach einigen Stopps in Senegal, Indonesien und Südafrika, entschieden zwei Freunde und ich uns, ihn zu besuchen. In Marokko, wo er zur Zeit dem nachgeht, was er liebt. Sieben Tage auf einer Dachterasse mit entspannter Atmosphäre und großartigen Wellen – das ist Surfen in Marokko.
Genau genommen nahmen wir von Düsseldorf Weeze (ein alter militärischer Flughafen, der nun von Ryanair genutzt wird) den Flieger Richtung Agadir. Dort angekommen, wurde mir klar, was meine Mutter mit der Aussage “Agadir war Anfang der 70er eine der hässlichsten Städte, die ich je gesehen hab.” meinte 🙂 Es scheint als habe sich hier seitdem nicht wirklich viel geändert, doch für uns strahlte Agadir irgendein positives Gefühl aus. Vielleicht auch, weil wir es kaum erwarten konnten ins Wasser zu springen und somit genossen wir die Weiterfahrt mit dem langsamsten Taxifahrer Marokkos.
Ein von @julian_gottke gepostetes Video am
Da unser Kumpel im Pure Surf Camp in Taghazout arbeitet, blieben wir für die Tage auch dort. Als das mit Sicherheit langsamste Taxi ganz Marokkos an einem kleinen Schotterweg direkt an der Hauptstraße hielt, wussten wir nicht ganz, was uns erwartet. Wir hatten unserem Kumpel vertraut und das Hostel gebucht, das er uns empfahl.
Sobald wir das Apartment, welches für die nächsten sieben Tage unsere Unterkunft war, betraten und einen kurzen Blick auf die Dachterasse werfen und wussten: Vor uns liegen ein paar ziemlich coole Tage. Und genau so war es!
Surfen in Marokko – Devil’s Rock
Unter den Marokkanern ist der Devil’s Rock auch als Imourane Beach bekannt. Sagen zufolge heißt es, unterhalb des Steines läge ein Schatz, der von einem teufelähnlichen Geist bewacht wird.
Mit oder ohne bösen Geistern ist der Devil’s Rock ein sandiger Beach Break mit verlässlichen Wellen. Wir besuchten Marokko ziemlich zum Ende der Saison hin, während zwei ziemlich stürmische Tage das Surfen nahezu unmöglich machten.
Die Wellen sind perfekt für Beginner und fortgeschrittene Anfänger, sodass das Lineup an guten Tagen ziemlich überfüllt sein kann. Hier siehst du nun vor allem Locals im Lineup, wodurch die kompetitive Stimmung das ein oder andere mal zu spüren ist. Der Strand des Devil’s Rocks hat nordafrikanischen Flair was durch den von Fischerhütten und -booten gesäumten Strand erkennbar ist. Hier kannst du das das Surfen in Marokko genießen und bei einer Kaffeepause in einem der Restaurants während du dich noch eben an der Aussicht erfreust genießen.
Falls Devil’s Rock von Surfern überfüllt sein sollte oder das Meer keine großen Wellen schlägt, sind zahlreiche andere Surfspots in der Umgebung zu finden. So zum Beispiel Crocodile, Spiders, Banana und Anchor Point.
Surfen am Anchor Point
Möglicherweise der meist begehrteste Spot in der Umgebung ist dieser point break, der ziemlich zuverlässig zum Surfen ist. Im Sommer kann Anchor Point jedoch ziemlich flach sein. Die besten Surfverhältnisse hat man hier bei offshore Winden aus Nordwesten und bei Ebbe. Aufgrund der großartigen Wellen ist die right hand oft ziemlich gut besucht.
Wichtig ist hier, dass der Anchor Point eher von wirklich erfahrenen Surfern gewählt werden sollte, aufgrund teilweise starker Strömungen und Steinen im Line-up.
Da wir zu dem Zeitpunkt nicht zu den erfahreneren Surfern zählten und die See ziemlich unruhig war ließen wir denAnchor Point sein, hörten aber einige atemberaubende Stories. Die Bilder des Surfers und Fotographen Luke Dawson sprechen für sich!
Übernachtungsmöglichkeiten
Die Umgebung rund um Agadir ist berühmt berüchtigt für einzigartige right hand’s und point breaks. Daher bietet das Surfmekka viele verschiedene Orte zum Übernachten. Unser Freund, den wir besuchten, arbeitete im Pure Surf Camps wodurch wir unsere Bleibe für die nächsten Tage gefunden hatten. Die Zimmer waren stilvoll und Frühstück, eine Lunchbox und das Abendessen war im gezahlten Preis inbegriffen und die Dachterasse bot uns die perfekte Gelegenheit, den Abend bei Sonnenuntergang mit einem Bier ausklingen zu lassen. Das Abendessen wurde von zwei marokkanischen Frauen gezaubert und war wirklich unglaublich lecker. Als i-Tüpfelchen organisierte das Camp ein mal pro Woche ein kostenloses Barbecue. Wir können das Surfcamp in dem wir waren wirklich nur empfehlen.
Wir trafen eine Menge an Surfern von anderen Hostels und nahezu alle waren mit ihren Hostels zufrieden. Für eine Übersicht an Übernachtungsmöglichkeiten bietet dir Hostelworld folgende zehn, positiv bewertete Surfcamps für’s Surfen in Marokko an. Unterm Strich ist Taghazout in unseren Augen wirklich eine Reise Wert. Zum Surfen in Marokko bietet Taghazout viele verschiedene Spots in der Umgebung, weshalb du ziemlich flexibel bist. Von “soft-board-Trägern” bis hin zu wagemütigen Surfern am “Killer Point” – jeder kann zum Surfen nach Marokko kommen und herausgefordert werden. Eurem Körper nach ein paar Tagen Surfen eine Auszeit gönnen, könnt ihr perfekt mit einem Ausflug zu steinigen großen Schluchten oder in die beeindruckende Wüste.