Eines unserer Highlights während unserer Indonesien Reise war ohne Frage der Flores Kelimutu National Park. Gelegen inmitten eines Parkes triffst du hier auf drei verschiedene Kraterseen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und das ein oder andere spirituelle Geheimnis in sich tragen.
Flores Kelimutu National Park – Fakten
Ca. 50 km östlich von der Stadt Ende befindet sich der bekannte Kelimutu National Park. Das Gebiet des Parkes beheimat den Kelimutu-Vulkan samt drei verschiedenfarbiger Kraterseen. Der Vulkan Kelimutu hat es auf die Liste der Ribu’s in Indonesien geschafft, einer Liste mit Bergen, die höher als 1000 Meter emporragen. Das Wort Keli bedeutet übersetzt „Berg“ und Mutu heißt „kochend„. Berühmt ist der Vulkan jedoch nicht für seine eruptive Aktivität, der letzte erfasste Ausbruch erfolgte im Jahr 1968.
Einer der Kraterseen liegt etwas vereinzelt ca. 1 km westlich entfernt von den anderen beiden, nur durch eine kleine Felswand getrennte, Seen. Der einzelne See Tibu Ata Mbupu war anfangs dunkelblau bis fast schwarz, kurzzeitig weißlich-grün und ist zur Zeit wieder schwarz gefärbt. Er wird als der See der Alten bezeichnet.
Die zwei nebeneinanderliegenden Seen sind einmal der Tiwu Nuwa Muri Koo Fai – der See der Kinder – und der Tiwu Ata Polo, der verzauberte See. Ersterer zeigte sich früher in türkiser Farbe, wurde dann dunkelblau und ist heute dunkelgrün. Der Polo-See hingegen färbte sich von rot zu dünkelgrün und mittlerweile tiefbraun.
Dass sich die Farben der einzelnen Seen immer wieder färben, ist kein Mysterium, sondern liegt an der Aktivität des Vulkans und der Ablösung bestimmter Mineralien durch das Eindringen des Wassers in die tieferen Gesteinsschichten. Die Einheimischen jedoch folgen ihrem Glauben, die darin umherziehenden Seelen seien für die Farbwechsel verantwortlich.
Flores Kelimutu National Park – Unterkunft
Während deiner Reise zum Kelimutu National Park empfiehlt es sich, eine Unterkunft in dem kleinen Dorf Moni zu beziehen. Die Bezeichnung Dorf ist schon fast übertrieben, da Moni wirklich nur über eine kleine Durchgangsstraße mit ein paar einfachen Unterkünften, zwei drei Restaurants, einer Kirche und einigen Einheimischen samt ihrer kleinen Bebauung verfügt. Und genau das war es, was Moni für uns wirklich total charmant gemacht hat. Idyllisch inmitten des Grüns ist in Moni die Zeit stehengeblieben.
Stelle dich in Moni auf teurere Preise ein, wenn es sich um Übernachtungsmöglichkeiten dreht. Teurer als Labuan Bajo zum Beispiel. Auch solltest du wirklich frühzeitig buchen. Da die Auswahl hier sehr begrenzt ist, sind die Hostels schnell – besonders in der High Season – ausgebucht.
Folgende Unterkünfte können wir für Moni empfehlen:
Mahoni Guesthouse, Moni
Das kleine Mahoni Guesthouse* liegt an der Hauptstraße, hier werden bis zu vier Personen beheimatet. Der Inhaber ist super freundlich und baut zur Zeit noch ein weiteres Zimmer um. Wir haben hier zwei Nächte im Doppelzimmer mit Bad geschlafen und waren komplett zufrieden. Die Zimmer sind einfach gehalten, aber sauber. Die Banana-Pancakes zum Frühstück sind ein absoluter Traum!
Bintang Lodge, Moni
Da das Mahoni Hostel für zwei weitere Tage bereits ausgebucht war, buchten wir im Voraus noch zwei Übernachtungen in der Bintang Lodge*. Diese – wie sollte es anders sein – liegt auch an der Hauptstraße und verfügt über ein paar mehr Zimmer. Die Zimmer sind geräumig, hell, sauber und verfügen je nach Preisklasse auch über Warmwasser-Duschen. Preislich noch etwas teurer als das Mahoni Hostel, aber das ist eben auf Flores keine Seltenheit.
Wanderung zum Kelimutu National Park
Der Wecker riss uns während unserer Backpacking Reise durch Flores um 3.40 Uhr aus unserem Schlaf. Klar, denn wir wollten zum Sonnenaufgang am Kelimutu sein. Ein paar Sachen also zusammengepackt, ein wenig Wasser ins Gesicht und einen dicken Pulli drübergeworfen. So standen wir startklar um 4.00 Uhr vor der Tür, als unser Taxi vorfuhr.
Tipp #1: Die 35 minütige Fahrt von Moni zum Ausgangspunkt der kurzen Wanderung haben wir mit zwei anderen Locals geteilt, die wir am Tag zuvor kennengelernt und mit denen wir die Fahrt mit dem gleichen Fahrer von Ende nach Moni bestritten haben. Die Fahrer lassen sich diese Fahrt hier hoch gut bezahlen, da vor allem Nachts keiner groß Lust hat, die paar Kilometer im Stockdunklen – ohne Straßenbeleuchtung – hochzulaufen. Da wir eine Art Local-Preis bekommen haben, war unser Preis für die Fahrt bereits in dem Betrag von der Vortags-Fahrt enthalten. Versuche die Fahrt zu teilen!
Nach einer guten halben Stunde indonesischer Schlagermusik – unser Fahrer war ziemlich nachtaktiv und kommunikativ – kamen wir am Parkplatz an. Zuvor passierten wir den Eingang des National Parks und bezahlten beim Pförtner den Eintrittspreis. Wie in vielen touristischen Gegenden in Indonesien, keine so günstige Angelegenheit, wie wir finden.
Kosten: Mo – Fr 150.000 Rupiah | Sa & So 225.000 Rupiah
Am Parkplatz startete unser düsterer Weg. Ausgerüstet mit zwei Taschenlampen (ja, wir haben von Myanmar gelernt!) stiefelten wir die Treppenstufen und den leicht ansteigenden Weg hoch. Knappe 30 Minuten Gehweg lagen vor uns.
Tipp #2: Da die Strecke nicht beleuchtet ist, sind Taschenlampen definitiv von Vorteil! Und pack wirklich einen Pulli ein, der wird auf alle Fälle gebraucht. Hier oben ist es recht kühl.
Noch die letzten Stufen in der Dunkelheit hinter uns gelegt, standen wir um kurz nach 5 parat für den Sonnenaufgang. Wir suchten uns auf dem Podest einen Platz und mit einem Kaffee in der Hand, den die Locals hier oben verkaufen, warteten wir auf die Blue Hour. Minute für Minute verfärbte sich der Himmel von tiefschwarz in dunkelblau und die ersten Sonnenstrahlen erhellten den Himmel.
Selbstverständlich durften zwei, drei Fotos nicht fehlen und so konnten wir den Sonnenaufgang samt Kamera in der Hand genießen.
Auf dem Weg zurück wurde es deutlich wärmer und trotzdem entschieden wir uns, den kompletten Weg ins Tal nach Moni zufuß zurückzulegen.
Tipp #3: Achtung, Affen! Schon kurz nach dem Sonnenaufgang am Kelimutu zeigten sich die ersten Affen ringsherum. Die kleinen zahmen und aufdringlichen Biester waren auch auf dem Weg zum Parkplatz immer mal wieder am Wegesrand zu finden, während sie Mülltonnen durchwühlten und Leute beobachteten. Auf Wertgegenstände also gut aufpassen!
Zwar wäre die Rückfahrt vom Parkplatz aus in unserem Bereits bezahlten Betrag inklusive gewesen, doch die Möglichkeit ein wenig vom Umland zu sehen steuerte ganz klar unseren Plan, herunterzuwandern. Je nachdem, welchen Weg du einschlägst, bist du ca. 2-4 Stunden unterwegs. Gesagt, getan.
Tipp #4: Rein theoretisch kannst du dich nicht verlaufen, auch wenn du zwischendurch denkst, du wärst falsch. Praktisch gesehen, ist das so eine Sache. Kleine Wege und Pfade sind nicht bei Maps eingetragen, weshalb du vorab einen kleinen Plan haben solltest, wo es lang geht. Weit und breit wirst du während der Wanderung auch nicht auf so viele Menschen treffen. So viele Weg-Alternativen gibt es aber auch gar nicht, also einfach dem Weg folgen.
Vorbei an grün, grün und noch mehr grün schlenderten wir anfangs über offene Straße, dann später durch den dicht bewachsenen Wald und schlussendlich mit einem Stock bewaffnet durch schmalste Pfade, die aussahen als wäre dort seit Monaten kein Mensch langgestiefelt. Vorbei an ein, zwei kleinsten Dörfern, standen wir nach ein paar Pausen, mit kribbelnden Füßen und erschöpft vor unserem geplanten Zwischenstopp: Dem Wasserfall. Inmitten von Felsen und Bäumen ist hier ein Wasserfall zu finden, für den du jedoch zuallererst zwei kleine Brücken aus ein paar Bambusstäben überqueren musst.
Nach einer kleinen Pause hier waren die letzten fünf Minuten der Wanderungen angebrochen und Schritt für Schritt kamen wir unserem – vielleicht besten, das wir je hatten – Banana Pancake-Frühstück entgegen.
Sehenswürdigkeiten rund um den Kelimutu National Park
Während deiner Flores Kelimutu National Park Reise laden in und rund um Moni einige Plätze zum Erkunden ein:
Murundao Wasserfall
Auf der gegenüberliegenden Seite vom Rainbow-Cafe auf der Hauptstraße führt ein kleiner Pfad entlang. Folge diesem Weg und du gelangst über eine Bambusbrücke zu einem kleinen Wasserfall. Wir haben hier einen Stopp gemacht, als wir bei unserer Wanderung vom Vulkan zurück ins Tal von der anderen Seite den Wasserfall erreichten. Anfangs ein wenig ungewohnt einzig allein ein paar Bambusstäben zu vertrauen, war man dann nach ein paar Mal doch geübt, den Wasserfall zu überqueren. Es blieb ja auch nichts anderes übrig.
Tipp: Wir hatten leider zu dem Tag Pech mit dem Wetter, denn der Wasserfall kommt auf Fotos erst so ganz in Geltung, wenn die Sonne durch die Bäume oben bricht. Mittags ist daher eine super Zeit, da der Wasserfall ringsherum komplett bewachsen ist.
Kleine Dörfer
Während der Wanderung von Kelimutu zurück nach Moni gelangst du vorbei an viel Grün und ein zwei ganz kleinen Siedlungen. Wenn du überhaupt einen Menschen hier siehst, hast du Glück. Meist aber bist du Mutterseelenallein. Wir sind zwei Personen begegnet, einer war in seinem garten beschäftigt, der andere stand beobachtend vor seiner Hütte und genoss die ersten Sonnenstrahlen des Tages.
Lokaler Markt
Den Obst- und Gemüsemarkt darfst du auf keinen Fall verpassen. Schnapp dir deinen Roller und Fahr ca. 5 km in Richtung Ende und du passierst einen kleinen lokalen Obst- und Gemüsemarkt, an dem die Einheimischen ihre Ernte aus den Gärten verkaufen. Gefühlt jeder kauft hier ein und auch du solltest die Passionfruit hier nicht verpassen!
Wologai Village
Folgst du der Straße nach Ende vom lokalen Markt aus noch ein wenig weiter, triffst du rechterhand auf eine größere Straße. Hier entlang und du gelangst zu einem traditionellen Dorf, in welchem wir ein wenig herumgeschlendert sind. Die Einheimischen sind unfassbar freundlich, begegnen dir mit einem Lächeln und lassen dich ein paar Eindrücke wahrnehmen. Wahnsinnig interessant, wie die Einheimischen hier leben.
Heiße Quellen
In und um Moni herum findest du ein paar heiße Quelle, denen du einen Besuch abstatten kannst. Schaue oben einmal in der Map nach, dort sind zwei davon eingetragen. Falls an der Eingangsschranke niemand ist, einfach nur kurz im Haus nebenan nachfragen, kurz 50 Cent gezahlt und die Schranke wird per Hand hochgezogen.
Essen in Moni
Die Auswahl an Restaurants in Moni ist recht dürftig, und doch hat es uns ein Restaurant hier besonders angetan: Mopi’s. Fast jeden Mittag kamen wir hier zu Kaffee und Porridge, welches wahlweise mit Milch oder Sojamilch gebracht wird. Es läuft angenehme Musik und abends trifft sich gefühlt das ganze Dorf hier. Und natürlich auch die Touristen. Die Gerichte sind super lecker (besonders das Burrito!) und es gibt zudem ständig wechselnde Tagesgerichte. Definitiv ein paar Besuche wert.
Flores Kelimutu National Park – Nicht zu vergessen
#1: Kenne die Preise
Wenn du dir einen Roller ausleihst, zahle nicht mehr als 75.000 – 80.000 Rupiah
#2: Zeremonien am Kelimutu
Jedes Jahr aufs neue versammeln sich die Einheimischen rund um den Kelimutu National Park Mitte August, um ihre jährlichen Zeremonien abzuhalten. Sie tummeln sich allesamt auf der Plattform zwischen den Seen und führen traditionelle Tänze auf, singen und feiern ganz traditionell zusammen. Möchtest du Teil davon sein, plane deine Fahrt zu diesem Zeitpunkt.
#3: Warme Kleidung!
Besonders bei Sonnenaufgangs-Touren ist warme Kleidung ein Muss. Wir hätten auch nicht gedacht, dass es hier nachts so kalt wird, aber schon tagsüber im Dorf Moni herrschten bei unserer Reise keine Gradzahlen abseits der 23 Grad.
#4: Ohropax können dein bester Freund werden
Besonders wenn du einen leichten Schlaf hast, bring dir Ohropax mit. Da sämtliche Unterkünfte an der Hauptstraße gelegen sind, kannst du hier gerne mal ein paar Nebengeräusche mitbekommen.
So, das war’s von unserer Seite zum Flores Kelimutu National Park. Hast du noch irgendwelche Fragen, Anregungen oder sonstiges? Lass‘ gerne einen Kommentar da! Ansonsten – viel Spaß bei der Erkundung der tollen Insel Flores!
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