Bist du schon einmal in Yogyakarta, solltest du dir keinesfalls einen Tagesausflug zum mystischen Borobudur Tempel entgehen lassen. Was du für deinen Abstecher wissen musst, wie viel Geld du einplanen solltest und wo du bestmöglichst nächtigst, haben wir in diesem Borobudur Guide zusammengefasst.
Borobudur Tempel – Fast facts
Borobudur leitet sich von den Worten Bara und Budur ab. Das Wort Bara bedeutet übersetzt Komplex aus Tempeln, Budur steht für die Bedeutung darüber. Zusammengesetzt also ist unter dem Borobudur Tempel ein Komplex aus Tempeln gemeint, welches darüber – auf einem Berg – liegt.
Die wie ein Hügel gestaltete Borobudur-Tempelanlage ist das größte buddhistische Monument der Welt, erbaut zwischen den Jahren 750 und 850 und ist somit stolze 300 Jahre älter als Angkor Wat.
Die Anlage ist zusammengesetzt aus 76 Stupas, die sich über neun Stockwerke erstrecken und eine fast 11m Durchmesser breite Stupa umkreisen. Pilger passieren jede der neun Etagen sieben Mal im Uhrzeigersinn und legen einen Weg von 5km hinter sich.
An den Wänden der Anlage sind Schnitzereien zu finden, die das Leben und Wirken Buddhas verkörpern.
Anreise zum Borobudur Tempel
Der Borobudur Tempel liegt etwas außerhalb von Yogya auf Java, ca. 40 km nordwestlich entfernt von der Stadt.
Wir empfehlen auf jeden Fall, den Tempel zum Sonnenaufgang zu besuchen, weshalb du bestenfalls die einstündige Anreise von Yogyakarta aus gegen Mittag in Angriff nimmst.
Tipp #1: Vielleicht findest du in deinem Hostel noch weitere Reisende auf dem Weg zum Borobudur, wodurch dein Grab oder Uber ein wenig günstiger werden könnte.
Tipp #2: Es gibt Uber- oder Grabfahrer, die dich für den angegebenen Preis nicht dorthin bringen möchten, da sie eben auch den Weg noch zurück auf sich nehmen müssen – verständlich, denn die Preise sind wirklich unter dem normalen Taxiniveau. Oft canceln sie die Buchung und schreiben dich im Nachhinein privat an, um den Preis zu verhandeln. Einigen wird man sich dennoch auf jeden Fall.
Tipp #3: Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du auch für ein paar Rupiah einen Roller mieten. Somit bist du komplett flexibel und preislich ist diese Variante auch noch gut für deinen Geldbeutel.
Übernachtung am Borobudur Tempel
Wir hatten uns vor Anfahrt ein wenig informiert, wo wir am besten unterkommen, damit die Nacht-Aktion nicht allzu früh starten muss. Daher war für uns von Vornherein sicher, dass wir nachts nicht aus Yogya anreisen möchten. Perfekt kam uns die Unterkunft Wahid Borobudur* vor, da sie nicht nur unweit vom Startpunkt des Borobudur Tempels entfernt war, sondern auch ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis hatte.
✐ Adresse: Jl. Medang Kamulan, Borobudur
$ Preise: ca. 30 EUR für ein Doppelzimmer
Da der Besuch des Borobudur Tempels eine doch touristischere Angelegenheit ist, spiegelt sich das natürlich auch in den Preisen der Unterkünfte rund um das Gebiet wider. Demnach waren wir froh eine – für unseren Preisrahmen – recht kostspielige Unterkunft zu finden, die dafür jedoch samt Pool kam und deren Zimmer wirklich schön geräumig waren.
➳ Weitere Unterkünfte, in denen du während deines Trips zum Borobudur Tempel übernachten kannst, findest du hier.*
Besichtigung des Borobudur Tempels
In unserer Unterkunft angekommen, bekamen wir die Möglichkeiten genannt, Borobudur zu besichtigen. So stehen folgende Optionen zur Auswahl:
➳ Eintritt Borobudur Tempel Tagesticket: ca. 350.000 Rupiah p.P
➳ Eintritt Komboticket Borobudur + Prambanan: 570.000 Rupiah p.P
➳ Eintritt Borobudur Sonnenaufgangstour (Manohara Hotel): 450.000 Rupiah p.P.
☼ Öffnungszeiten Borobudur Tempel: 6.00 am – 5.00 pm
Generell gelten wohl 10 $ Discount bei Vorlage eines aktuellen Studentenausweises, jedoch nur für alle Touren abseits der Sunrise-Tour.
Wir entschieden uns für die Sunrise Tour, das war eigentlich schon vor Anreise klar, denn wir lieben Sonnenaufgänge nicht nur wahrzunehmen, sondern sie auch mit unserer Kamera festzuhalten.
So lagen wir früh im Bett, denn unser Tag sollte also auch hier wieder recht früh starten: Gegen 4.00 am klingelte der Wecker, denn der kostenlose „Shuttlebus“ unserer Unterkunft brachte uns gegen 4.20 am zum Eingang des Tempels. Shuttlebus klang vielversprechend, da wir jedoch aus der Unterkunft nur zu zweit in dieser Nacht die Tempelanlagen sehen wollten, bekamen wir zwei Fahrer samt Roller. Schnell aufgestiegen, kamen wir 5 Minuten später am Startpunkt an.
Die Tempelanlagen in Borobudur sind zum Sonnenaufgang nur durch einen einzigen Eingang zu erreichen. Clever, denn genau hier liegt das Hotel Manohara, welches zusätzlich noch einmal Eintritt dafür nimmt. Genauer gesagt kommen hier insgesamt 450.000 Rupiah für den Eintritt gegen 4.30 am auf dich zu.
Solltest du die Tempel nicht zwingend zum Sonnenaufgang sehen wollen, öffnen die üblichen Eingänge ihre Pforten um 6.00 am und schließen gegen 5.00 pm. Hier ist neben dem üblichen Ticket kein Extra zu zahlen und so blechst du nur 325.000 Rupiah.
Unser Ticket hatten wir bereits von unseren Fahrern in die Hand gedrückt bekommen, schnappten uns noch schnell zwei Taschenlampen (!) und schlenderten los. Immer den Schildern gefolgt und mit ein paar weiteren Besuchern im Rücken spazierten wir durchs Dunkle. Nach dem Kontrolltor nur noch ein paar Stufen hoch und schon standen wir da, inmitten einiger Lichter ,ausgelöst durch Taschenlampen, die uns so stechend ins Gesicht blendeten, dass wir für kurze Zeit nichts sahen. Ein paar Touristen hatten sich bereits hier oben versammelt, daher kam schnell die Frage auf: Wo geht die Sonne auf? Welcher ist der beste Platz?
Wir suchten uns also den für uns besten Platz, planten die Kameraposition und -Einstellung und verharrten einige Minuten da. Nach uns nach kletterten mehr und mehr Touristen die Treppen hinauf, was unsere Stimmung ein wenig trübte. Es war auch naiv zu erwarten, es wären wenige Leute vor Ort. Doch dachten wir, dass es ruhiger werden könnte, weil wir uns nicht das beste Wetter ausgesucht hatten. Die Vorhersage plädierte auf wolkige Bedingungen.
Tipp #1: Pack unbedingt eine Jacke oder einen Pullover ein. Es wird kühl!
So vergingen Minuten über Minuten und langsam erhellte sich der Himmel. Die Sonne stieg auf, versuchte durch die Himmeldecke zu brechen, schaffte es leider schlussendlich aber nicht. Es wurde heller und doch behielt die Location eine ganz besondere, mystische Atmosphäre, nicht letztlich weil dichter Dunst im Hintergrund über dem Tal lag. Ein geheimnisvoller und magischer Moment!
Mit dem Sonnenaufgang verließen auch die die ersten schon wieder die Anlage, wir jedoch spazierten herum und suchten uns ein paar schöne Fotomotive. Umso schöner, je weniger Personen dort oben unterwegs waren.
Nachdem wir die ersten Impressionen verarbeitet hatten, schlenderten wir langsam den Weg zurück und durchquerten den – in unseren Augen ziemlich störenden – Irrgarten der zig tausenden Touristenständen.
Tipps für den Besuch des Borobudur Tempels
Tipp #1: Überschlage, es wird nicht günstig!
Überlege vorab, ob der ganze Aufwand und die Tausende von Rupiah sich in deinen Augen lohnen. Besonders das Nachtticket schlägt preislich noch Mal deutlich ein.
Tipp #2: Unterkunft in der Nähe, nicht in Yogyakarta. Wo du danach entspannen kannst
Suche dir eine Unterkunft in der Nähe, nicht in Yogya. So kannst du nach Ankunft noch ein wenig entspannen, als dich direkt wieder auf die Rückkehr zu machen.
Tipp #3: Früh genug, es wird voll!
Sei früh genug vor Ort, es wird zum Sonnenaufgang relativ voll. Wir waren zur Nebensaison dort und es waren zahlreiche Touristen da. Kaum vorzustellen, wie es in der Hochsaison dort aussieht.
Tipp #4: Sonnenaufgang im Blick haben, variiert
Kommst du zum Sonnenaufgang, schaue vorher nach, wann genau die Sonne aufgeht. Das variiert je nach Jahreszeit doch deutlich.
Tipp #5: Schaue aufs Wetter!
Habe das Wetter im Blick. Wir hatten ein wenig Pech, sodass es ziemlich bewölkt war und die goldigen Sonnenstrahlen ausblieben. Für Borobudur und Java generell scheint aber charakteristisch zu sein, dass das Wetter oft bewölkt ist.
Tipp #7: Taschenlampen nicht vergessen.
Für den Weg sind Taschenlampen von Nöten. Denk also auf jeden Fall daran, dir welche am Eingang mitzunehmen.
Tipp #8: Richtige Kleidung
Eine Jacke sollte im Gepäck sein und die Schultern bedeckt.
Fazit – Borobudur Tempel: Ja / Nein?
Wir müssen ehrlich gestehen: Wir finden die Touristenattraktion ein wenig überteuert. Ohne Frage ist die Tempelanlage beeindruckend, magisch und irgendwie einzigartig. Doch fast 25 EUR für das Sunriseticket finden wir schon happig. Der Moment, in dem du wie angewurzelt dastehst und kein Wort rausbekommst blieb leider aus.
Nicht wegen dem, was wir antrafen, eher wegen der vielen Besucher, deren geschnatter und Handyblitze irgendwie die Atmosphäre zerstörten. Klar, wir nehmen uns da nicht raus, denn auch wir waren auf der Suche nach einem schönen Fotomotiv, doch müssen wir sagen, dass uns reine Natur ohne zig Besucher viel mehr beeindruckt. So war es beispielsweise in Hpa-An, Myanmar.
Wir können dir nur raten abzuwägen, ob du so viel Geld für diese Attraktion ausgeben willst. Falls nicht, überlege doch einmal den Tempel zu den regulären Zeiten zu besuchen, denn hier zahlst du deutlich weniger. Oder aber eben ein anderes Ziel anzuvisieren.
Wir hatten sicher einen wunderschönen Tagesbeginn, würden jedoch zwei Mal überlegen, wenn wir noch einmal vor der Entscheidung stehen würden, den Borobudur Tempel zu besuchen.
Wir hoffen dir bei deiner Entscheidung ein wenig weitergeholfen und dir ausreichend Tipps rund um den Borobudur Tempel mit auf den Weg gegeben zu haben! Bei Fragen, einfach her damit.
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