Der folgende Post ist geschrieben von Pierce. Julian und er trafen sich in Dublin während ihres gemeinsamen Masters. Dort haben sie einige Nächte damit verbracht, Reisegeschichten aus der Vergangenheit auszupacken und sich über neue Reiseideen ausgetauscht. Nach einem Jahr in Dublin trieb es Pierce nach Brasilien, zur Zeit lebt er aber in China, um Asien zu erkunden. Dieser Post fasst seine Erfahrungen zum Thema Backpacking auf den Philippinen zusammen.

Ein Archipel in Südostasien, bestehend aus mehr als 7000 tropischen Inseln und zugleich ein Must-See Reiseziel für jeden anständigen Backpacker: die Philippinen.
Kommend aus Shanghai, entschied ich mich die Ratschläge meiner philippinischen Freunde anzunehmen und Manila links liegen zu lassen, dafür auf direktem Wege ins Flugzeug Richtung Puerto Princessa, der Hauptstadt Palawans zu steigen, welche neulich erst noch von der New York Times als erstrebendswertestes Reiseziel ernannt wurde.
Tipp hier: Wer seinen Trip via Manila plant, sollte sich dessen bewusst sein, dass die Terminals 3 und 4 des Flughafens in ca. 20 minütiger Entfernung liegen. Gerade in der für den wahnsinnig irren Verkehr bekannten Stadt Manila, können dies gerne mal die längsten 20 Minuten denn je werden. 😉

Puerto Princessa

Als größte Stadt der Insel ist Puerto Princessa die günstigste Möglichkeit von Manila aus kommend die Insel Palawan anzusteuern. Obwohl die Stadt einige anständige Restaurants und Hotels bietet, ist in der Stadt selbst nicht wirklich viel zu sehen. Auch der nahegelegene Strand beeindruckt weniger – zumindest wenn man auf philippinischem Standard urteilt. Wenn du dich dort selber wiederfindest, rate ich dir, am Silica beach zu entspannen, der in etwa 10 minütiger Entfernung vom Flughafen liegt. Verbringst du jedoch einige Tage dort, ist es in meinen Augen klüger, die Zeit während eines Inselhoppings am Honda Bay, ca. 45 Minuten südöstlich, zu verbringen oder einen Blick auf den längsten befahrbaren, unterirdischen Fluss der Welt zu werfen.

Der längste unterirdische Fluss der Welt

Zwar war der unterirdische Fluss an sich einer der einzigartigsten Plätze, die ich je zu Gesicht bekommen habe, dennoch darfst du nicht vergessen, dass die Sichtung Teil einer Führung war, die nahezu den ganzen Tag andauerte. Die tatsächlich verbrachte Zeit in der Höhle belief sich auf ca. eine Dreiviertelstunde, während wir die übrigen Stunden damit verbrachten, mit dem Van und zwei Booten transportiert zu werden und darauf zu warten, endlich an der Reihe zu sein. Die Höhle selbst ist ziemlich spektakulär für seine Natur. Hier ragen einzigartige Felstformationen hervor und die Größe der Höhle ist atemberaubend. In der Stockdunkelheit kommen in dem Taschenlampenlicht des Guides eine zahlreiche, an den unförmigen Stalaktiten hängende Fledermäuse zum Vorschein, die dem Inneren der Höhle eine besondere Stimmung verleihen.
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El Nido

Während einer Reise nach Palawan zählt als ultimatives Ziel eines Backpackers die kleine Stadt El Nido im Norden der Insel zu besuchen.
Die Stadt an sich ist bekannt als kleine Backpacker-Zuflucht, bestehend aus kleinen, dreckigen Straßen an denen sich ein Hostel ans Nächste schmiegt und unzählige Bars und Restaurants auf dich warten. Nahe des Gebiets ist ein Strand an der man eine lebhafte Bucht begutachten kann, übersäät mit endlosen, zerklüfteten pilzförmigen Felsformationen auf der einen Seite und einer 500 Meter Klippe auf der Anderen. Bei Ankunft in El Nido würde ich dir als Allererstes raten, ein Motorrad zu mieten.

Für lediglich 500 philippinische Pesos pro Tag (knapp 10€) kannst du alles was im Norden der Insel liegt abklappern. Der nächste Strand heißt Las Cabanas und ist möglicherweise die beste Location in der Nähe um den Sonnenuntergang zu genießen. Am Strand findest du eine Menge authentische Bars, dennoch ist es hier weitestgehend unberührt und bietet dir zugleich einen großartigen Einblick in die Region.

Unternehmungen in El Nido

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Schnorcheln, Inselhopping, Kajak fahren, Wandern, Mountainbike fahren, Tauchen, Klettern und Motorrad fahren – all diese Abenteuer sind in El Nido möglich.

Auch wenn das Inselhopping von einem Guide durchgeführt wird, ist und bleibt die Erfahrung ein Must-Do. In erster Linie triffst du hier dutzende andere abenteuerliebende Backpacker auf dem Boot, während ihr zusammen die zahlreichen Inseln, Höhlen, Enklaven und anderen irren natürlichen Phänomene der Region unter die Lupe nehmt. Die Tour nimmt den ganzen Tag in Anspruch, stellt dir aber vor allem auch ein köstliches Mittagessen im philippinischem Stil, das du auf dem Boot, treibend auf einem wunderschönen schattigen Plätzchen auf dem türkisen Wasser in einer kleinen Bucht zu dir nimmst, umgeben von vulkanischen Felsformationen, akzentuiert durch natürliche, tropische Vegetation. Auch Kayak fahren ist eine großartige Option um nahegelegende Inseln zu besichten auf denen unbesiedelte Strände zu finden sind, an denen du keine Menschenseele findest und temporär sagen kannst, du warst dort mutterseelenallein. Denk hier an deine Schnorchelausrüstung, da sich unzählige farbenreiche und diverse Korallenriffe entlang der Küste verstecken.
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Nacpan Beach

Der nächste nicht zu umgehende Strand auf den Philippinen ist Nacpan Beach. Nach einer ca. 45 minütigen Motorradfahrt nördlich vom Stadtkern, von der der Großteil durch Schotterstraßen führt, erreicht du einen sieben Kilometer lang erstreckten, komplett unerschlossenen weissen Sandstrand der auf das himmelblaue, transparente Wasser trifft und der dir den Moment beschert, nach dem du dich auf unzähligen Momenten deiner Reise gesehnt hast. Ich war in der Tat noch an keinem anderen Platz der Welt, der näher zu meiner Vorstellung eines abgelegenen tropischen Strandes passt.

Unbeschreiblich in Worte zu fassen! Wir fuhren den stundenlang mit dem Motorrad entlang des weissen Sandstrandes und hielten an allen Möglichen Stellen des enormen Strandes, versuchten uns am Stand-Up Paddling an nahegelegenen Inseln, kletterten bis zum Gipfel der “Berge” um die atemberaubende Aussicht einzufangen und entspannten im Schatten auf von Einheimischen angebrachten Hängematten, die jeden zum Verweilen einluden. Es war so spektakulär, dass wir am folgenden Tag wiederkamen. Dieses mal hielten wir an, um zu einem Wasserfall zu wandern, der grob genommen in der Mitte zwischen Stadt und Strand liegt.

Die Philippinen als ein Bucketlist-Ziel

All die Erlebnisse erwarten dich lediglich auf einer der 7000 Inseln, die die Philippinen formen. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich unbedingt ein paar mehr der berühmten Reiseziele wie z.B. Boracay oder Cebu rkunden wollen, doch ich war mehr als zufrieden mit meinem kurzen aber intensiven Aufenthalt auf Palawan.

Ob es die unberührten Strände, die reichliche Tier- und Pflanzenwelt, die Artenvielfalt, die gastfreundlichen Locals oder die außergewöhnliche natürliche Schönheit der Philippinen ist – jeder wahrliche Backpacker sollte ein Mal in seinem kurzen Leben an den Philippinen Halt machen.